Mit der Initiative »Fair Trade Minerals & Gems« möchten wir Verbesserungen im bestehenden Edelstein- und Mineralienhandel bewirken. Der Zeitpunkt für positive Veränderungen ist so günstig wie nie zuvor. Ein fair gehandeltes Produkt kann, darf und soll allen Beteiligten Vorteile und Gewinn einbringen, denn das Wissen, eine auf allen Ebenen »gute Ware « zu verkaufen oder zu kaufen ist eine zusätzliche Wertschöpfung.
Unser Ziel ist daher, in den bestehenden Wegen des Edelstein- und Mineralienhandels an jenen Stellen für einen Ausgleich und nachhaltige Verbesserung zu sorgen, an denen Menschen benachteiligt sind und trotz ihrer Arbeit an den Steinen nicht an deren Wert teilhaben. Das sind häufig die Menschen in den Minengebieten, die schwere Arbeit für Hungerlöhne leisten, aber auch in vielen verarbeitenden Betrieben, in denen die Steine gebrochen, gebohrt, geschliffen oder anderweitig zur Bearbeitung vorbereitet werden. Gerade in Entwicklungsländern arbeiten viele Menschen unter schweren oder gefährlichen Bedingungen.
Wenn wir unser Anliegen für Fair Trade Bedingungen im Handel zur Sprache bringen, begegnen wir oft der Befürchtung, wir wollten den Edelstein- und Mineralienhandel »schlecht machen « oder die »Geschäfte schädigen «. Das ist mitnichten der Fall! Wie an anderer Stelle schon angesprochen, ist die Förderung von Edelsteinen und Mineralien gerade in armen Ländern oft ein Segen für die Menschen. In unwirtlichen Gegenden, in denen es nur ein mühseliges Auskommen gibt, entstehen plötzlich Arbeitsplätze – auch für Menschen ohne Schulbildung oder andere Chancen auf Einkommen. Das ist, wie gesagt, viel besser als nichts. Aber es ist vielerorts noch lange nicht so gut, wie es sein könnte. Daher möchten wir an diesen Stellen etwas bewegen und verbessern – ohne den Handel zu belasten. Ganz im Gegenteil: Diese Verbesserungen können und sollen sich für alle Beteiligten positiv auswirken, unser Ziel ist ein »Win-Win-Spiel « auf allen Ebenen.
Verbesserungen hin zu einem menschenwürdigen Dasein beschränken sich jedoch nicht nur auf die Arbeitswelt. Das gesamte Leben mit all seinen Aspekten ist dabei wichtig. Daher unterstützen wir sehr gerne jene Projekte, die auch das soziale und ökologische Lebensumfeld verbessern. Vier Punkte sind für uns in der Umsetzung des Fair Trade Gedankens wichtig:
1. Verbesserung der Lebensbedingungen:
– Schaffen und Sichern notwendiger Lebensgrundlagen: Trinkwasser, Ernährung etc.
– Verbesserung der Lebensumstände: Wohnung, Gesundheitsvorsorge, Krankenversorgung und medizinische Betreuung.
– Soziale Gerechtigkeit und Verbesserung der sozialen Chancen: Schulbildung, Berufsausbildung, Absicherung für das Alter.
2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen:
– Faire Entlohnung, ökonomische Unabhängigkeit.
– Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Fairness (keine Benachteiligungen aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder Volkszugehörigkeit).
– Besserer Arbeitsschutz und Vorbeugung gegen gesundheitliche Risiken.
3. Verbesserung der Umweltbedingungen:
– Schutz, Erhalt oder Wiederherstellung natürlicher Ressourcen.
– Vermeiden oder Wiedergutmachung ökologischer Schäden (Renaturierung, Wiederaufforstung, Reinigung von Quellen, Gewässern etc.).
– Umweltfreundliche Entsorgung.
– Umweltfreundliche Energieversorgung.
4. Hilfe zur Selbsthilfe:
Ziel in allen vorangegangenen Punkten ist dabei nach einer oft unabdingbaren »Anschubhilfe« die langfristige »Hilfe zur Selbsthilfe« ! Das bedeutet, daß Abhängigkeiten vermieden oder (wieder) aufgelöst werden und den betroffenen Menschen der jeweiligen Region ein selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Fortführen ihres Projektes ermöglicht wird.
Natürlich ist mit diesen Punkten längst nicht alles genannt, was möglich und wichtig ist und ebenso selbstverständlich ist, daß insbesondere neue Projekte nicht alle Punkte auf einmal realisieren können. Doch »Fair Trade « beginnt sich zu entwickeln, sobald die ersten der genannten Punkte realisiert, weitere in Entwicklung und letztendlich alle (notwendigen) Punkte als langfristige Ziele angestrebt sind.